Deutsche Zuzügler*innen in Nordschleswig: Zwischen Identitätspflege und Integration
Der Zustrom deutscher Einwanderinnen & Einwanderer in Süddänemark ist so hoch wie noch nie. Nun stellt sich die Frage, wie sich das langfrisitg auf die autochthone deutsche Minderheit vor Ort auswirken wird. Die aktuell laufende Forschungsstudie des ECMI untersucht den Einfluss deutscher Immigration auf die nordschleswigsche Minderheitengemeinschaft und verfolgt das Ziel, eine harmonische Integration zu fördern.
Bisher zeichnet sich ab, dass die deutsche Minderheit dem Phänomen deutscher Immigration mit gemischten Gefühlen gegenüber steht. Einerseits freut man sich über die wachsende Zahl deutscher Einwanderinnen & Einwanderer und den damit verbundenen kulturellen Austausch, andererseits verstärkt sich zunehmend die Identitätsfrage. Die lokalen Minderheitenorganisation arbeiten derzeit an der Entwicklung von Leitlinien, die näher darauf eingehen, was genau es bedeutet Teil der (wesentlich von der Grenzziehung von 1920 geprägten) deutschen Minderheit in Nordschleswig zu sein und welche Werte diese Gemeinschaft teilt. Das ECMI möchte diesen spannenden Prozess begleiten und dabei unterstützen, deutsche Einwanderinnen & Einwanderer effektiv in bestehende Minderheitenstrukturen zu integrieren. "Es geht darum ein Gleichgewicht zu finden, welches die Gemeinschaft bereichert und gleichzeitig den Kern der Minderheitenidee bewahrt", so Johann Hörkner, wissenschaftlicher Mitarbeit im Zentrum.
Im Oktober wird er eine wissenschaftliche Befragung von deutschen Zuzüglern organisieren. Die Fokusgruppen-Interviews werden an drei Terminen in unterschiedlichen Locations in Nordschleswig durchgeführt und interessierte Zuzügler können sich gerne bei ihm anmelden.